Die Vorgeschichte der Dieblicher Pfarrkirche Mitte des 4. Jahrhunderts missionierte Lubentius in Kobern, das schräg gegenüber von Dieblich auf  der anderen  Moselseite liegt. Es ist wahrscheinlich, dass er auch nach Dieblich das Christentum  brachte. Sicherlich hat er  versucht, die Dieblicher zu bekehren. Die Mosel durchwatete er über eine  Furt, die unsere Vorfahren den  Lubentius-Pfad nannten. Und sicher ist, dass man die Mosel vor der  Regulierung im vorigen Jahrhundert an  einigen Stellen  durchwaten konnte.   Um das Geschehen in der Zeit, als Lubentius im Moseltal  wirkte,  rankt sich eine Legende, die im Volksglauben tief  verankert war.   Einst rief man den heiligen Lubentius zu einem Sterbenden  ins  gegenüberliegende Dieblich. Die Mosel war hoch und  der Wind  trieb die Wellen hoch. Kein Schiffer wagte es, ihn  überzusetzen. Da  nahm er einen Weinbergspfahl und  schritt über die Wogen nach  Dieblich. An der Stelle, wo er  an Land trat, errichtete man eine  Kapelle, die  Lubentiuskapelle. Angesichts dieses Wunders ließen  sich  die Heiden bekehren.   Doch ist der Ort Dieblich erst sehr spät, wie auch viele  andere Orte  auf der rechten Moselseite, Pfarrei geworden.  Sie waren Filialen  einer Mutterkirche auf der anderen Seite  des Flusses. Am 5.  August 1311 gestattete Erzbischof  Balduin die Aufstellung eines  Taufsteins in der Filialkirche,  jedoch "unbeschadet der Rechte der  Mutterkirche". Bereits  1331 ist ein Seelsorger in Dieblich. Er nennt  sich "pleban"  (Leutepriester).   Kurfürst Balduin von Trier ist nach einer Urkunde die  Verleihung  des Taufrechtes zu verdanken. Danach kamen die Leute (homines) seines ihm in  geistlichen und weltlichen Dingen unterstellten Dorfes  Dieblich und trugen ihm vor, dass sie ihre  Kinder zur Taufe in die Mutterkirche nach Kobern bringen mussten.  Zwischen beiden Dörfern fließe  aber die Mosel. Das Hinüberbringen bei Hochwasser und grimmiger Kälte,  wodurch die Mosel  unschiffbar würde, sei unmöglich. Dadurch laufe man Gefahr, dass die Kinder ohne Taufe  stürben,  wie das schon mehrmals geschehen sei. Sie baten inständig darum, so fährt die Urkunde fort, sie   möchten in der Kirche zu Dieblich einen Taufstein errichten. "Wir nun", so heißt es, "erteilen in  Anbetracht dessen,  dass wir besonders in Sachen des Seelenheils auf den Vorteil unserer  Untergebenen bedacht sind, hiermit im  Namen Gottes die uneingeschränkte Vollmacht, dass in  unserer genannten Dieblicher Kirche ein Taufstein neu  errichtet wird und für alle Zeit bleibt, damit  man das Taufwasser weihen und verwahren kann. Darin dürfen die  neugeborenen Kinder,  männlichen und weiblichen Geschlechts,  getauft werden. Wir wollen aber nicht, dass der Kirche  Kobern  oder ihrem Pastor an den Opfern und der geschuldeten  Unterwerfung oder an anderen  Rechten irgendein Abbruch  entsteht".   Der erste Pastor stammt aus der adligen Familie der Häsgen von  Dieblich. Das lässt vermuten,  dass diese Familie bei dem  Kurfürsten die Aufstellung  des Taufsteins betrieb und erreichte.  1335 nennt sich  der Seelsorger bereits Kirchherr. In einer 1500   ausgestellten Urkunde wird die Kirche als Mutterkirche   bezeichnet, d. h, Pfarrkirche.   Die alte Kirche, die auf dem mittleren Teil des Friedhofs  stand,  war im Laufe der Zeit baufällig und zu klein  geworden. Über den  neuen Standort stritt man sich.  Manche wollten sie in die Mark,  andere wieder in Nähe  des Friedhofs. Der jetzige Standort dürfte  aus  praktischen Gründen entstanden sein. Das  Glockengeläut  begleitete den Tagesablauf.  Morgenglocke, Mittagsläuten und  Abendglocke sollten  auch auf dem Berg und in den Feldfluren zu  hören sein.  Der Schall der Glocke konnte durch das kleine Tal  der  Kirchenwiese ungestört auf dem Berg ankommen.    Die für den Neubau angekauften Parzellen waren mit  Gärten und Weinbergen bestanden und fielen steil ab.  Der  Neubau erfolgte unter Pastor Schmitt, Pastor von  1831 bis 1850. Der Kostenvoranschlag belief sich auf  18704  Taler, die Endabrechnung betrug 25000 Taler  einschließlich Steinfahrten. Die Grundsteinlegung  erfolgte am 20.  Mai 1844 durch Bischof Arnoldi, der auch am 25. Juni 1848 die Konsekration  (Einweihung) vornahm.   Es fehlten noch die Stützmauern, deren Bau nach einer finanziell notwendigen Erholungspause in   Angriff genommen wurde. 1884 versuchte man es zum Kirchenwiesenbach hin mit einer  Trockenmauer, die  jedoch bei einem Wolkenbruch bald wieder einstürzte. Stadtbaumeister Mäkler  wurde nunmehr mit der Planung für  die gesamte Stützmauer beauftragt. 1891 wurde die erste  Hälfte zur Straße und zum Bach hin erstellt. 1895  beschloss man, die dorfseitige Stützmauer zu  errichten.    So erhielt Dieblich seine Pfarrkirche St. Johannes, ein dreischiffiger Hallenbau nach einem Bauplan  des  Koblenzers Ferdinand Nebel. Noch erhalten sind eine Muttergottesfigur aus dem 14.  Jahrhundert, der  pokalförmige Taufstein aus Marmor mit Messinghaube aus dem Jahr 1744 und  zwei Beichtstühle aus dem 18.  Jahrhundert.   Dieblich Kurt Gehendges - Dieblich/Mosel - kgehendges@online.de zum Seitenanfang